24.8.23 Von Viana nach Navarrete

24. August 2023 Aus Von Wera Bommes

Last Updated on 24. August 2023 by Wera Bommes

Um 5 war die Nacht zu Ende-da frühstückten die ersten schon. An Schlaf ist eh nicht mehr zu denken, daher stehe ich auf. Ich verlasse die Herberge und folge den Pfeilen durch die Stadt. So schön und malerisch diese mittelalterlichen Städtchen auch sind, es fehlt an Grün und die heizen sich auf – das ist spürbar. Aus der Stadt hinaus an irgendwelchen Hinterhöfen.
In einiger Entfernung vor mir mache ich einige Pilger, dank der Stirnlampen, aus. Macht Spaß so zu gehen, ich sehe welche Richtung der Weg einschlägt und muss nicht so wahnsinnig aufpassen. Kurz vor Logrono laufe ich an einer urbanen gardening Initiative vorbei. Da schaut man gerne über den Zaun was so angebaut wird: Kürbisse, Bohnen… neidvoll beäuge ich die Fleischtomaten. Die hätte ich auch gerne im Garten.

n Logrono treffe ich auf Josefine und Rico die als erste aus unserer Herberge heute morgen gestartet sind. Einstimmig entscheiden wir zu erst einen Kaffee zu trinken, der zum Frühstück wurde gestern Abend aufgebrüht und war nicht so erbauend. Während dessen wird sogar die Kathedrale geöffnet und wir können hinein. Was für eine Pracht , man weiß gar nicht wo man hinschauen soll. So langsam kommt die Sonne auf also eincremen, was total lästig ist, des Staubes wegen. So marschieren wir los. Nach einiger Zeit bleibt Rico stehen , er muss noch seine Blase versorgen, außerdem bin ich ihnen zu schnell. Eventuell sehen wir uns sogar heute Abend.

Der Weg aus der Stadt führt durch einen Park. Da wird auf eine Rose Camino del Santiago hingewiesen. Sehr schön, evtl Schaft sie in eigenen Garten, wenn sie duftet (habe vergessen an ihr zu riechen).Es ist noch früh, so begegne ich vielen Joggern und Älteren die spazieren und mir mit einem Lächeln einen Buen Camino zurufen. Schon jetzt nutze ich jeden kleinen Schatten aus. Es geht an einem Naturschutzgebiet am See vorbei. Da würde ich gerne meine Füße abkühlen, habe aber Angst dass die Fische nachher oben schwimmen und die Vögel ertrinken bei so viel Aroma Hahaha.
Denke, eigentlich ist’s gar nicht mehr so weit bis Navarrete, evtl. Gehe ich noch weiter. Fehler- das Stück zieht sich unendlich in der prallen Sonne. Die Vorstadt hat nichts Schönes anzubieten, wie überall. Stunde später als gedacht komme ich im Ort an. Von einer älteren Bewohnerin werde ich am Camino vorbei gelotst, Hauptsache nicht den Berg hoch. Bin ich ihr dankbar gewesen. Erstmal ein kaltes Wasser, dann in die Kathedralle, Stempel holen. Die Entscheidung hier zu bleiben ist gar nicht schwer. Für heute reichen die 21 km.

Morgen ist ein neuer Tag, so Gott will bisschen kühler. Sollte es regnen, weiß ich wem ich das zu verdanken habe.Jetzt sitze ich schön im Schatten der Kathedrale und trinke ein Radler auf meine Leistung. An dieser Stelle lieben Dank für die vielen aufmunternden Worte.