#9 – 06.09.25 – O Cádavo – Castroverde – Lugo

6. September 2025 Aus Von Wera Bommes

Last Updated on 6. September 2025 by Wera Bommes

Die Landschaft wird flacher. Den ganzen Morgen sind wir durch Wälder gewandert.

Und ganz langsam merkt man, dass es urbaner wird. Die Dörfer sehen nicht mehr ganz so verlassen aus. Die Gärten und Felder sind bestellt und zur Zeit voller Früchte, die geerntet werden. Es ist interessant zu gucken, was da so wächst, was man so nicht kennt. Und so ist mir eine Art Grünkohl aufgefallen, der in keinem Garten fehlt. Das auffällige ist, dass er größer wird als ich…

Das Highlight des Tages war ein fliegender Händler, der Melonen und Kaffee verkaufte. Da sagt man doch nicht nein und rastet. Der Verkäufer hatte Musik dabei und hatte so eine gute Laune verstreut. Bevor wir weiterzogen gab’s noch ein kleines Tänzchen mit Rucksack zur Titelmusik aus dem Film „Greas„ .

Die letzten 10 Kilometer zogen sich ohne Ende. Es gab keine Einkehrmöglichkeit und keine Sitzgelegenheit und auch der Weg war sehr eintönig. Irgendwann haben wir uns auf den Boden fallen lassen und Pause gemacht. Am Ende erreichten wir dann Lugo und die 100 km Marke ist geknackt. Haben eine schöne von Nonnen geführte Herberge mit dem Namen „ Nazaret“. Wenn die Wäsche getrocknet ist, gehen wir noch in die Kathedrale und ein bisschen bummeln und was leckeres essen. Fazit des Tages: Wenn du langsam isst, halte den Teller fest, sonst wird er abgeräumt.


Impressionen Sabine

Heute Morgen sind um 06:30 Uhr los in Richtung Castroverde zum Kaffee. Wir wurden im Wald auch einige Meter mit Fledermäusen begleitet einen Sonnenaufgang hatten wir heute leider nicht da diese von den Bäumen bedeckt war. In Castroverde erstmal gestärkt und weiter ging’s. Leider hatten wir ab da nicht so wirklich Gelegenheit in Ruhe mal Pause zu machen oder zu sitzen. Doch zwischendurch war auf einmal ein Stand mit Melonen wo wir uns mal kurz gesetzt hatten. Die letzten 10 km zogen sich wie Kaugummi und wir sind dann um kurz nach zwei endlich in Lugo nach 31 km angekommen und haben die letzten 100 km ab morgen vor uns.


Impressionen Wera

Wera hat heute keine Lust was zu schreiben, da sie schon den Hauptartikel geschrieben hat und der Kellner ihr gerade im Gespräch einfach das Essen weggenommen hat… i.V. Thomas


Impressionen Thomas

Endlich mal ein Tag ohne so viel Steigung das könnte man auch direkt merken. Die Höhenmeter – heute nur 550m – haben nachgelassen und der Weg ist deutlich flacher geworden. Ähnlich dann aber auch wie beim Camino frances gibt’s viele Passagen die auch teilweise langweilig werden. Sonnenaufgang war heute nicht, da wir am Wald waren, aber wir sind an einem wunderschönen Wegekreuz vorbeigekommen. Dann haben wir in Castroverde ein kleines Frühstück zu uns genommen, bevor es dann weiter ging nach Lugo. Jetzt wurde es tatsächlich etwas eintönig, weil es keine Einkehrmöglichkeit oder Sitzmöglichkeiten gab. Ziemlich kaputt haben wir Lugo erreicht und die obligatorischen Fotos am 100 km Stein gemacht und dann ab in die nächste Bar endlich ein Snack und was kühles zu trinken.

Dann weiter durch die interessante Innenstadt von Lugo und in unser Quartier, was von Nonnen geführt wurde. Aber alles super dort. Dann zurück in die Kathedrale, die wir besichtigt haben und zu einem Abendessen.

Ach, was ich vergessen habe. Wir haben im Quartier alte Gesichter wieder getroffen und ein ganz neues, obwohl er seit dem ersten Tag mit uns den gleichen Weg geht. Wir sind uns aber noch nicht begegnet ein junger Deutscher, der sich gefreut hat, dass er jetzt auch in seiner Muttersprache wieder sprechen konnte. Wera hat ihn nur angeguckt und schon fing er zu reden. Er hat ihr direkt sein ganzes Herz ausgeschüttet. Ach ja, sein Rucksack mit 15 Kilo ist natürlich viel zu schwer. Meinen wohl gemeinten Rat doch etwas mit der Post nach Hause zu schicken, hat er verneint, weil er dazu zu stolz ist – selber schuld.