#4 – 01.09.25 – La Pereda – Tinéu – Campiello

1. September 2025 Aus Von Wera Bommes

Last Updated on 1. September 2025 by Wera Bommes

Wir haben gut geschlafen, starteten kurz nach 6:30 Uhr noch im Dunkeln und wurden belohnt mit einem wunderschönen Sonnenaufgang. Irgendwann gesellte sich ein Hund zu uns und begleitete uns ein ganzes Stück des Weges.

Gestern Abend gab’s noch ein Gewitter mit viel Regen, somit mussten wir auf dem Weg aufpassen , da er zum Teil aufgeweicht und an anderen Stellen rutschig war. Eigentlich ein sehr schöner Weg aber leider tangierte er keine Ortschaften. So sind wir erst nach 10 km Fußmarsch zu einem Kaffee gekommen. Anschließend haben wir noch eine kleine Bäckerei gefunden und Frühstück geholt. Eine weitere Aufgabe des Tages war Bargeld zu holen, weil die nächsten Tage keinen Geldautomaten auf dem Weg gibt.

Aus dem Ort raus ging es ständig Bergauf und es nieselte. Irgendwann hat man die Berge gar nicht mehr gesehen, so verhangen waren sie. Überm Berg besserte sich das Wetter – leider war das nur eine Momentaufnahme. Nach 24 km und über 600 Höhenmetern erreichten wir unsere Herberge. Zwar wollten wir noch 3 km weiterlaufen aber leider waren die Betten ausgebucht. So müssen wir die Strecke morgen früh laufen….Ach ja Sonnencreme war heute nicht nötig , dafür aber aber eine Jacke.


Impression Wera

Ich freue mich immer wieder wie ein Kind wenn ich morgens einen Sonnenaufgang erhaschen kann. Heute war mal wieder so weit, daher war es nicht ganz so schlimm, dass wir so spät zum Kaffee gekommen sind. Danach waren meine Geister voller Energie und ich bin lossgesputet und habe die beiden hinter mir gelassen. Weil es nieselte und windig war, wollte ich nicht oben auf dem Berg warten und so bin ich weiter gegangen. Irgendwann kam ich aus dem Wald raus und eine Bank im Sonnenschein lachte mich an. Da habe ich auf meine beiden Mitpilger gewartet. Habe auch prompt Gesellschaft von zwei Katzen bekommen- und das wo ich keine Katzen Freundin bin…

Fazit des Tages: du musst in deinem Rhythmus laufen, dann läuft es.


Impressionen Thomas

heute halte ich es mal mit wie Hape Kerkeling… Fazit des Tages: nichts neu organisieren und es kommt nichts weg.

Eigentlich habe ich meinen Regenschirm – was sehr typisch Deutsch ist – immer in der Bodentasche meines Rucksack. Heute Morgen kam ich auf die fantastische Idee, diesen doch in die Seitentasche zu tun, weil’s draußen nicht so wirklich gut aussah. Wir gingen los und es war verdammt kalt. Nach unserer Frühstückspause um 10:00 Uhr und dem ersten Kaffee, sind wir losgezogen und hatten einen 8 km langes Stück ohne Ortschaften vor uns auf einem Berghang fing es an zu regnen. Also habe ich meinen Rucksack von den Schultern genommen und wollte den Regenschirm nehmen. Ich war mir sehr sicher, dass ich den in meine Seitentasche getan habe, aber dort war er nicht. 5 Minuten habe ich im Regen mein kompletten Rucksack durchwühlt aber der Regenschirm war nicht aufzufinden. Also ärgere ich mich, dass er weg war und ich dachte mir, er muss mir heute Morgen irgendwie aus dem Rucksack rausgefallen sein. Warum lasse ich ihn auch nicht da wo er sonst ist, nämlich in der Bodenttasche meines Rucksacks. Also gehe ich weiter und meine Mitpilgerinnen sind schon lange nicht mehr zu sehen. Es regnete leicht und irgendwann stoßen wir wieder zusammen. Auf einmal kamen zwei Pilger an, die mit uns in der Herberge übernachtet hatten und siehe da einer von denen hatte mein Regenschirm und übergab ihn mir mit breit grinsen, mit den Worten,dass das ja wohl typisch Deutsch sei. Auf jeden Fall hab ich mein Regenschirm wieder-nichts kommt weg auf dem Camino.


Impressionen Sabine

Nach einer recht guten Nacht obwohl gestern Abend noch ein kräftiges Gewitter über uns zog, sind wir um viertel vor sieben mit unsere Lampe losgezogen. Der Sonnenaufgang war wunderschön und im ersten Dorf begleitete uns ein paar Meter ein Hund. Wir hatten schon gedacht er begleitet uns bis Santiago aber plötzlich blieb er stehen und ließ uns gehen. Dann ging es weiter und leider dann 10km bis wir unseren ersten Kaffee bekamen. Danach stürzten wir uns in die nächste Bäckerei wo wir uns eindeckten und draußen vor der Tür wie die Canibalen über unser Croissant stürzten. Dann weiter und ins nächste Kaffe und dort gab es auch noch ein Stück Tortilia. Frisch gestärkt marschierten wir dann, jeder für sich und leichtem Regen bis zu unsere Herberge in Campiello. Unsere heutige Herberge ist schön und nach einer heißen Dusche entdeckte ich doch tatsächlich zwei Blasen an den Füßen. Mal schauen wie der morgige Tag wird.