9.9.23 Von Sarria nach Ventas de Narón
Last Updated on 9. September 2023 by Wera Bommes
Ein starkes Gewitter weckte mich heute morgen. Ans Gehen war nicht zu denken. Also drehte ich mich noch mal rum. Später als sonst machte ich mich fertig. Meine Schlafnachbarin verarztete ihre Füße, ich schaute mir das an. Sie hat gestern gut zugeschaut. Das Gewitter zog weiter, also verabschiedete ich mich von ihr. Sie war so traurig, paar Aufbauende Worte und ich ging los. Da ich fast eine Stunde später war als sonst, hatten schon erste Bars auf, so nutzte ich die Gelegenheit für einen Kaffee. Der Betreiber schaute mich so traurig an als ich wieder in den Regen musste. Es war so dunkel, nachdem ich die Stadt verlassen hatte. Die dunklen Wolken hingen so tief und der Weg führte am Waldrand vorbei. Nach 2 Stunden Marsch hörte der Regen auf.
So lief ich weiter mal durch Dörfer, die eigentlich keine waren- manche bestanden aus nur 5 Häusern. Mal durch Eichenwälder. Der Starkregen hat zumindest die Eicheln vom Weg weggeschwemmt, dafür musste ich manchmal Pfützenhopping betreiben. Die Sonne hat sich später auch noch blicken lassen. Man merkte auch das Santiago nicht mehr weit ist. Es sind mehr Pilger unterwegs. Außerdem werden Gruppen angekarrt. Eine habe ich heute in Gedanken „die Kniegruppe“ getauft. Es waren um die 20 Leute und alle hatten ein Knieverband. Ich frage mich bis jetzt wie die den Berg runter gekommen sind.
Der spätere Start hat mein Zeit- und Entfernungsgefühl total durcheinander gebracht. Nun ja es wurde Nachmittag und am Himmel türmten sich wieder dunkle Wolken zusammen. Ich legte noch ein Zahn zu, wollte nicht ins nächste Gewitter kommen. Am Zielort angekommen Blitzte und donnerte es wieder . Schnell in die Herberge und draußen tobte das Unwetter. War gerade geduscht, kam eine Gruppe junger Leute rein. Die eine Pilgerin entdeckte eine Wanz. Die war zwar tot, aber wir wollten da nicht mehr bleiben. In 5 Minuten war alles gepackt und die Karawane zog 50 m weiter in die nächste Herberge. Geld gab es ohne Probleme zurück und eine Entschuldigung. Die Vorhut checkte schon alle Betten. Was für eine Aufregung am Ende des Tages. Ungeziefer braucht keiner. Wenn ich nur dran denke, jucke ich mich.










