7.9.23 Von Villafranka del Bierzo nach Liñares
Last Updated on 9. September 2023 by Wera Bommes
Der Kamillentee mit Anis tat gestern Wunder. Abends habe ich noch ein leichtes Essen bekommen und die Welt ist wieder in Ordnung. Was für eine Fürsorge.
Ich weiß nicht was mich heute Morgen geritten hat, die alternative Strecke zu laufen. Da ich nicht schlafen konnte, bin ich schon früher losgegangen. Man hat mich noch versucht zu warnen, aber ich habe ja meinen Dickkopf. Es ging steil hoch die erste Dreiviertelstunde über einen steinigen Weg. Irgendwann hatte ich die Höhe erreicht und bin mal zwischen Sträuchern, mal im Kiefernwald gelaufen. Dann starten mich 2gelbe Augen an. Ich kam näher und es war ein Fuchs. Nach einer gewissen Zeit dasselbe Spiel, diesmal sah ich nur ein Auge glänzen. Das Tier bewegte sich nicht, obwohl ich Krach mit meinen Stöcken gemacht habe. Also wechselte ich die Spur und ging weiter. Zehn Meter vor mir flatterte dann die Eule weg, die auf dem Weg hockte. Ich glaube ich habe sie um eine Mahlzeit gebracht. Irgendwann wechselte der Wald in Esskastanien Hain. Und leider wurde ich vom Weg weggelotst, schlechte Beschilderung. Ich landete in einer Ortschaft, da war der Hund begraben. Es half nichts ich musste wieder auf den Camino. Am Ende hat mir das 1,5 zusätzliche Kilometer beschert . Das was ich hochgelaufen bin musste natürlich auch runtergelaufen werden.
Dann ging es im Tal weiter. Ich hatte das Feeling in den Alpen zu sein. Da waren Kühe, ein Esel der sich nicht fotografieren lies. Alle paar Kilometer war ein Dorf. Ach ja nicht zu vergessen die Autobahnbrücken übers Tal, die an die Pause unter der Brücke auf dem Weg nach Trier erinnerten .
Natürlich konnte es nicht so ewig gehen. Es kam wieder ein Anstieg, der sich gewaschen hatte. Der Schweiß lief mir nur so runter. Auf halber Höhe dann eineBar. Da musste ich erstmal meinen Elektrolyten Haushalt ausgleichen mit einem großen Radler. Hat das Gezischt. Naja halben Berg musste ich leider noch. Man hat mich vor freilaufenden Pferden auf dem Weg gewarnt, habe keins gesehen, nur die Pferdeäpfel was verständlich war bei der Anstrengung. Und dann kam doch noch ein Pferd vorbei, alleine, gesattelt sogar ein Helm war dabei. Die Versuchung war schon da aufzusteigen. Es gab jedoch ein Problem: ich kann nicht reiten! Also doch weiter zu Fuß. Und dann kam die Grenze nach Galizien und kurze Zeit später O Cebreiro – der Ort wo ich ursprünglich übernachten wollte, aber kein Bett mehr bekommen habe. Sehr malerisch der Ort und die Kirche war offen. Die Atmosphäre hat mich unheimlich Berührt.
An der Stelle : stellvertretend für alle die mir ein Anliegen mitgegeben haben, da steht eine Kerze für euch . Mein Rucksack wurde nochmals leichter.
Ab jetzt fliege ich die letzten Kilometer. Ich musste dann noch drei Kilometer weiterlaufen, was nicht schlimm war. Die Herberge ist ok, viel schlimmer ist, hier gibts nichts zu essen. Nur ein Shop wo man was einkaufen kann und dann selber kochen müsste. Darauf habe ich jetzt keine Lust. Bananen, Chips und Nüsse sättigen auch. Und morgen ist ein neuer Tag und neues Glück.















