5.9.23 Von Rabanal del Camino nach Molinaseca

5. September 2023 Aus Von Wera Bommes

Last Updated on 7. September 2023 by Wera Bommes

Gestern Abend gab es noch teatime in der Herberge, so richtig mit Tee und Keksen . Die wurde von Engländern betrieben. Endlich mal Oxford Englisch , Sie haben sich sehr bemüht langsam und deutlich zu sprechen. Danach war ich noch zu Vesper in der Kirche und natürlich Essen.

Heute Morgen habe ich mich leise aus der Herberge geschlichen. Bin aber keine 50 m weitgekommen, dastand ein Kellner Vor der Tür.Ich fragte einfach ob er schon Kaffee habe? Da guckte er mich an und sagte was soll’s komm rein. Im Nachhinein merkte ich , dass ich gestern Abend da kurz vor zehn rausgekehrt worden bin. Der Kaffee hat gut getan. Danach ging es immer hoch zum Cruz de Ferro. Der Weg war wunderschön, mal durch den Wald , mal durch Heidelandschaft oder hohe Farne. Zwischendurch musste ich immer zurück blicken wegen dem fantastischen Sonnenaufgang. Und dann Kamm das Cruz der Ferro in Blick angestrahlt von der aufgehenden Sonne. Was für ein Moment. Ich habe meinen Stein abgelegt, mein Rucksack wiegt jetzt nur noch die Hälfte. Natürlich musste auch noch ein Foto her. da stand ein Ehepaar , das musste dran glauben. Die kamen aus Keiserswerth. Was für ein Zufall, da laufe ich zwei Wochen alleine durch die Landschaft und treffe Düsseldorfer am Cruz der Ferro…Und dann rief natürlich Thomas an und ich war so glücklich, die Tränen rollten von alleine. Glücksmoment. Ach mein Stolperpilger tauchte auch wieder auf. Ich habe ihm den Vortritt Ben Abstieg überlassen. Schmunzel.

Dann der berühmte anstrengende Abstieg. Auf einmal lief jemand neben mir im gleichen Tempo. Es stellte sich heraus es ist Marco aus Bielefeld. Ich wäre die erste Deutsche auf dem Camino, die er treffe. So sind wir gemeinsam den Weg heruntergepaist. Er ist so durchorganisiert. Hat schon alle Herbergen bis Santiago gebucht.

In Molinaseca angekommen verabschiedeten wir uns. Ich musste ja noch eine Bleibe suchen, bin nicht so organisiert. Und ich fand eine, fast schon aus dem Dorf heraus. Sie ist schön. Im Schlafsaal duftet es gut. Sie ist sauber und großzügig an Platz.

Habe meine Wäsche in die Waschmaschine getan. Nachdem der nächste Pilger Waschpulver in der Hand hatte, stellte ich fest ich wasche nur mit Wasser. Haha. Der Waschmaschinennutzer nach mir entpuppte sich als Deutscher und bot mir gemeinsame Wäsche jetzt mit Waschpulver an. Da sagte ich nicht nein und revanchierte mich mit einem Bier.