2.9.23 Von Puente Villarente nach León

2. September 2023 Aus Von Wera Bommes

Last Updated on 3. September 2023 by Wera Bommes

Gestern Abend habe ich noch sehr schön gesessen mit einer Niederländerin und Kanadierin. Wir hatten echt Spaß. Die sind schon 3 Wochen unterwegs vom selben Startpunkt wie ich. Wir haben zu dritt gemeinsam gegessen und mussten den leckeren Wein mit keinem weiteren Pilger teilen. Grins. Die Nacht war sehr ruhig. Heute bin ich dann später gestartet, da es eine sehr kurze Etappe war. Unterwegs, noch in Villarente, habe ich auch einen Kaffee mit einem Stück Kuchen bekommen. So lief ich in den Morgen hinein, der im Übrigen sehr kühl war. In der Ferne sah ich schon Leon, dunkle Wolken hingen über der Stadt, es sollte aber nicht regnen. An der Autobahn vorbei und dann sah ich schon die Kathedrale. Es dauerte noch eine Dreiviertelstunde bis ich sie endlich erreiche. Es war ein sehr emotionaler Moment für mich. Vor 2 Wochen hätte ich es nicht gedacht, dass ich bis hierhin den Weg so „abrocke“. Mein zweites großes Zwischenziel ist erreicht. Ich bin so dankbar.

Bevor ich noch ins Hotel gegangen bin, habe ich die Kathedrale besichtigt. Wunderschön. Da es noch relativ früh war, waren noch nicht so viele Besucher und ich konnte mir in Ruhe alles anschauen.danach bin ich frühstücken gegangen und natürlich musste auch angestoßen werden.

Im Hotel angekommen habe ich die Möglichkeit genutzt, Sauna und Schwimmbad zu nutzen. Hat das gut getan. Und dann kam die Katastrophe. Ich in die Stadt, wollte noch Geld am Automaten ziehen, und meine Karte wurde eingezogen. Ich stehe fassungslos in der Bank, den Tränen nah. Versuche da anzurufen leider sprechen die nur spanisch – ich verstehe nicht mal Bahnhof. In der Zwischenzeit kommt eine Frau in die Bank möchte mir helfen und zeigt mir, wo ich anrufen soll. Naja, irgendwann zieht sie ihr Geld und geht wieder. Ich rief Thomas an, mein Fels in der Brandung, was mache ich jetzt?. Er ruft direkt Cristian an, der spanisch spricht und für mich den Anruf bei der Bank tätigt. Wie gut , dass wir so Freunde haben. Ende Gut alles gut. Ich kann den Camino weiter gehen.

Heute Abend, war ich zur Messe und Pilgersegen in Sankt Isidor. Da kommt die Frau mit dem Körbchen auf mich zu und fragt ob wieder alles in Ordnung ist. Das war die Frau aus der Bank. Vor dem Segen spricht sie noch den Pastor an, der mich dann auch noch auf Englisch fragt ob soweit wieder alles in Ordnung ist? Ich sage ja und bedanke mich für die Fürsorge. Das sind die Momente, die den Camino, das Pilgern ausmachen…

Ach ja, und gerade traf ich noch zwei alte Bekannte vom Anfang des Weges. Gleich treffen wir uns in der Stadt.