1.9.23 Von Bercianos del Real Camino nach Puente Villarente

1. September 2023 Aus Von Wera Bommes

Last Updated on 7. November 2023 by info_qg5k5i88

Am Ende des Tages waren wir gestern zu viert auf dem Zimmer. Nachdem ich gegessen, getrunken habe und draußen dunkel wurde, bin ich aufs Zimmer und wollte direkt wieder raus. Was für ein Aroma. Puh. Okay denke ich, fragst du ob du Fenster aufmachen kannst. Kein Problem, mach das Fenster auf und denke, mich trifft der Schlag: auf dem Fensterbrett sind die Stinkeschuhe aufgereiht. Dann bitte erst mal die Herrschaften die Schuhe aus dem Schlafraum raus zu bringen. Das lernt man am ersten Tag auf dem Camino, dass Schuhe nicht in die Schlafräume gehören. Es gibt immer ein Bereich wo man die vorher schon auszieht, zum einen des Geruchs und zum anderen des Drecks wegen.

Also ab in mein Schlafsack und gute Nacht. Irgendwann in der Nacht werde ich vom lauten Schnarchen wach. Ich kann’s nicht glauben. Also Ohrstöpsel in die Ohren, leider übertönt das Geräusch sogar die Ohrstöpsel. Ich hätte am liebsten meine Schlappen auf den jenigen geworfen. Ich war aber nicht die einzige, die wach lag.

Heute Morgen habe ich mich aus dem Zimmer rausgeschlichen und nichts wie weg. Ich denke im nächsten Ort wird es Kaffee geben. Und so ist es. Ich trinke einen Kaffee, esse eine Banane in der Gesellschaft von anderen Pilgern. Das weckt den müden Geist und gibt mir wieder Energie. Und dann geht’s weiter. Raus aus dem Dorf, da werde ich entschädigt mit einem fantastischen Sonnenaufgang. Am Horizont sieht man schon wieder Berge die in rosa und lila Licht gehüllt sind. Ich laufe und genieße den Anblick. Die nächsten 3 Stunden gibt es keine Orte auf dem Weg, aber es ist so schön, so still und friedvoll. Ab und zu kommen kleine Pappelheine mit Rastplätzen für die Pilger vor. Einen davon nutze ich zur Rast.

Unterwegs bekomme ich noch eine Dusche gratis. War so in Gedanken vertieft, dass ich nicht registrierte die Falsch eingestellte Maisfeldbewässerung. Haha. Danach war ich direkt in jetzt und hier.

Mittags dann eine Pause ins der Stadt in einer Bar, wo viele Einheimischen sitzen. Ich da rein bestelle ein Cappuccino und verschwinde kurz auf Toilette. Zurückgekehrt steht der Kaffee und ein kleines Stück tortilla „ gratis“ dabei . Ich bestelle mir noch ein kaltes Getränk und bekomme dazu eine kleine Portion spanischen Kartoffelsalat dazu. Nanu denke ich siehst du so ausgehungert aus? Ich bedanke mich für die unerwarteten Köstlichkeiten und gehe weiter. Es ist nicht mehr weit, dann habe Ich mein Tagesziel erreicht. In der Herberge schaue ich in den Spiegel und vergleiche mich mit den Fotos. Nein, ich sehe wie immer aus.